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Bluthochdruck (Arterielle Hypertonie) ist eine besonders häufige Erkrankung in den Industrieländern. Zur Diagnosesicherung gehört in der Regel eine Blutdruckmessung über 24 Stunden. Das so gewonnene Messwertprofil ist aussagekräftiger als Einzelmessungen, die oft nur Momentaufnahmen sind. Hintergrund ist die leichte Beeinflussbarkeit des Blutdrucks durch Aufregung oder körperliche Anstrengung. Eine Langzeit-Blutdruckmessung gibt außerdem Auskunft über Tag-Nacht-Unterschiede, die auf bestimmte Ursachen des Bluthochdrucks hinweisen können.
Für die Langzeitaufzeichnung tragen Patienten ein kleines Gerät mit sich, das meist mit einer Blutdruckmanschette am Oberarm gekoppelt ist. Blutdruck und Puls werden alle 15 min aufgezeichnet, nachts nur alle 30 min. Während einer Messung sollte der Arm ruhig und die Manschette auf Herzhöhe gehalten werden.
„Die Patienten sollen sich allerdings während der 24 Stunden nicht schonen, sondern ihren üblichen Tätigkeiten nachgehen, damit keine falsch niedrigen Werte entstehen“, gibt Prof. Dr. Dursun Gündüz, Chefarzt der Kardiologie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling, zu bedenken. „Es ist jedoch sinnvoll, besonders anstrengende oder aufregende Aktivitäten zu protokollieren. Das hilft uns bei der Auswertung“, fügt er hinzu.
Eine Langzeit-Blutdruckmessung erfolgt sowohl, um die Diagnose „Arterielle Hypertonie“ zu stellen, als auch zur Kontrolle, wenn Mediziner wissen möchten, ob die eingeleiteten Therapiemaßnahmen erfolgreich sind. PD Dr. Damir Erkapic, ebenfalls kardiologischer Chefarzt in Siegen, gibt an, dass viele Patienten bei der Messung in der Klinik oder Praxis besonders aufgeregt sind, was die Werte nach oben verfälschen kann. „Insbesondere die Verordnung von Medikamenten sollte auf Messungen unter Alltagsbedingungen beruhen, damit sie den Blutdruck am Ende nicht zu stark senken.“ Auch wenn eine Langzeit-Blutdruckmessung unter Umständen etwas unbequem ist – sie stellt eine wichtige Grundlage für eine erfolgreiche Therapie dar.
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