Welche Aufgabe übernimmt eine kardiologische Funktionseinheit?
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Die Rhythmologie ist ein eigenständiges Spezialgebiet innerhalb der Kardiologie, in der verschiedene angeborene und erworbene Herzrhythmusstörungen diagnostiziert und behandelt werden. Rhythmologen werden auch als Elektrophysiologen bezeichnet und sind zuständig, wenn das Herz zu langsam, zu schnell oder unregelmäßig schlägt.
Da viele Herzrhythmusstörungen nur vorübergehend und kurzzeitig auftreten, ist die Diagnostik teils schwierig. Neben einer ausführlichen Anamnese bieten wir Ihnen in der Rhythmologie des Diakonie-Klinikums Jung-Stilling in Siegen eine bis zu dreijährige Langzeit-EKG-Messung mittels eines implantierbaren Ereignisrekorders an.
Als weiteren wichtigen Baustein führen wir elektrophysiologische Untersuchungen (EPU) durch. Dabei können Herzrhythmusstörungen gezielt ausgelöst und genau im Herzen lokalisiert werden. Eine Behandlung erfolgt oft in der gleichen Sitzung, indem man die Stelle, von der die fehlerhafte elektrische Leitung ausgeht, verödet. Insbesondere von den Herzvorhöfen ausgehende Rhythmusstörungen sind so in bis zu 80 bis 90 Prozent der Fälle heilbar.
Neben dieser minimal-invasiven Behandlung bieten wir selbstverständlich konservative Therapien an, bei denen eine medikamentöse Therapie individuell auf Sie abgestimmt wird.
Eine der am häufigsten vorkommenden Herzrhythmusstörungen ist das Vorhofflimmern. Dabei ziehen sich die Herzvorhöfe nicht wie normalerweise koordiniert zusammen, sondern die Muskulatur flimmert schnell und unkontrolliert. Dadurch entsteht einerseits ein unregelmäßiger Puls, andererseits wird der Blutfluss in den Vorhöfen verändert. Während einige Patienten durch diese Herzrhythmusstörung keinerlei Beschwerden bekommen, leiden andere unter Luftnot, Brustschmerzen oder verminderter Leistungsfähigkeit. Wer unter hochsymptomatischem Vorhofflimmern leidet, für den kommt eine Vorhofflimmerablation infrage. Dabei wird der Ort im Herzen, von dem die Rhythmusstörung ausgeht, verödet. Da dieser sich nahe der Lungenvenen befindet, spricht man auch von einer Pulmonalvenenisolation.
Die Gefahr des Vorhofflimmerns liegt darin, dass sich durch den veränderten Blutfluss Blutgerinnsel im Vorhof bilden können. Diese können in andere Körperteile und Organe geschwemmt werden und so zum Beispiel einen Schlaganfall auslösen. Deshalb müssen Patienten mit Vorhofflimmern meist Blutverdünner einnehmen. Bei einigen Patienten treten darunter jedoch schwere Blutungskomplikationen auf. Zu unserem Leistungsangebot in der Rhythmologie gehört der interventionelle Vorhofsohrverschluss. Dabei wird minimal-invasiv per Katheter ein Schirmchen in einen bestimmten Bereich des linken Vorhofs eingesetzt, um den Entstehungsort der Blutgerinnsel auszuschalten. Darunter können im Verlauf die blutverdünnenden Medikamente abgesetzt werden.
In der Rhythmologie des Jung-Stilling-Klinikums weisen wir große Erfahrung im Einsetzen sogenannter aktiver Herzrhythmusimplantate auf. Dazu gehören Herzschrittmacher und Defibrillatoren sowie CRT-Systeme. Ein Herzschrittmacher wird eingesetzt, wenn das Herz zu langsam schlägt oder längere Pausen zwischen den Herzschlägen entstehen. Ein implantierbarer Defibrillator (ICD) wirkt gegen schnelle Herzrhythmusstörungen wie ventrikuläre Tachykardien oder Kammerflimmern und wird eingesetzt, wenn ein erhöhtes Risiko für einen plötzlichen Herztod besteht. Bei Patienten mit schwerer Herzschwäche kommt ein CRT-System infrage.
CRT steht für Cardiale Resynchronisationstherapie, da die Zusammenarbeit der Herzkammern verbessert wird. Wegen der drei vorhandenen Elektroden wird ein CRT-System oft als „Dreikammer-Schrittmacher“ bezeichnet. Es kann um Defibrillator-Funktionen ergänzt werden und wird dann CRT-D genannt.
Unter der Leitung unseres Chefarztes PD Dr. Damir Erkapic sind wir nicht nur für Patienten aus dem Raum Siegen der richtige Ansprechpartner, sondern stehen auch Patienten aus dem Großraum Bonn, Dortmund oder Bochum und weit darüber hinaus gerne zur Verfügung.
Wir würden gerne mit Ihnen sprechen.
Fühlen Sie sich frei, sich mit den untenstehenden Details zu melden.
PD Dr. Damir Erkapic war langjährig im Herzzentrum Bad Nauheim, der Universitätsklinik Frankfurt sowie zuletzt als Leiter der Rhythmologischen Abteilung an der Universitätsklinik Gießen tätig und besitzt auf diesem Spezialgebiet ein breites Wissen und Erfahrung.
Mit seinem von der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie zertifizierten Rhythmologen-Team sowie mit dem Zertifikat der deutschen Gesellschaft für Kardiologie „Stätte der Zusatzqualifikation Spezielle Rhythmologie“ (invasive Elektrophysiologie und aktive Herzrhythmusimplantate) bietet er das gesamte Spektrum der Rhythmologie an und ist damit eine nah gelegene Anlaufstelle für Patienten mit Herzrhythmusstörungen.
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