Zahl der Herzklappenkrankheiten steigt

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anatomisches Herz mit Herzklappen

Deutscher Herzbericht weist auf steigende Fallzahlen von Erkrankungen der Herzklappen hin

SIEGEN. Gemeinsam mit verschiedenen Fachgesellschaften wie der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie gibt die Deutsche Herzstiftung jährlich den Deutschen Herzbericht ab. Darin nimmt sie die Krankenhauseinweisungen aufgrund von koronaren Erkrankungen in den Blick und thematisiert die kardiologische und herzchirurgische Versorgung in Deutschland. Im Bericht finden sich Zahlen zur Morbidität und Mortalität sowie Informationen zu Therapieoptionen bei Herzerkrankungen. Der Bericht aus dem aktuellen Jahr zeigt u.a. einen deutlichen Anstieg bei Erkrankungen der Herzklappen. Bei den Krankenhausaufnahmen verzeichnen Herzklappenerkrankungen zwischen 2020 und 2022 ein Plus von 7,8 Prozent. Auch die beiden Chefärzte der Kardiologie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, PD Dr. med. Damir Erkapic und Prof. Dr. med. Dursun Gündüz, können für ihre Abteilung eine steigende Fallzahl bestätigen. Worauf ist das zurückzuführen?

Herzklappenerkrankungen können alle Klappen des Herzens betreffen

Herzklappenerkrankungen führen zu Funktionsstörungen der verschiedenen Herzklappen. Sie können sich in einer Verengung, medizinisch Stenose, oder in einer Undichtigkeit, medizinisch als Insuffizienz bezeichnet, äußern. Stenosen führen dazu, dass die Herzklappe nicht mehr vollständig öffnen kann. Bei einer Herzklappeninsuffizienz ist der Klappenschluss undicht. Beide Funktionsstörungen können in Kombination miteinander auftreten. Die Klappen im linken Herzen, also Aorten- und Mitralklappe, sind deutlich häufiger betroffen als die Pulmonal- und Trikuspidalklappen im rechten Herzen. Beide Arten von Herzklappenerkrankungen führen dazu, dass der Blutfluss gestört ist und der Herzmuskel mehr Arbeit aufwenden muss, um Funktionsstörungen der Klappen zu kompensieren. Im Alltag bleiben sie häufig lange unbemerkt. Leichtgradige Herzklappenerkrankungen müssen auch nicht behandelt werden. Mit Fortschreiten der Erkrankung kann es jedoch zu einer Unterversorgung des Körpers mit Blut kommen, sodass Atemnot, Husten, Schwindel, Ohnmachtsanfälle oder Wassereinlagerungen an den Beinen sowie Brustschmerzen auftreten können. Je nach Schwere und Ausprägung kommen in der Kardiologie dann verschiedene Behandlungsoptionen infrage. Dazu gehören Klappenprothesen, Herzklappenrekonstruktionen oder Aortenklappenimplantationen.

Steigende Fallzahlen von Herzklappenerkrankungen vorwiegend demographisch bedingt

Wie erklärt sich der Anstieg der Fallzahlen bei Herzklappenerkrankungen? Die zunehmende Alterung der Bevölkerung spielt dabei eine Rolle. Denn häufig ist die Ursache ein altersbedingter Verschleiß der Herzklappen. Experten rechnen folglich in Zukunft mit weiter steigenden Fallzahlen. Aber auch bakterielle Entzündungen oder ein vorangegangener Herzinfarkt erhöhen das Risiko für eine Erkrankung der Herzklappen. Die Kardiologen in Siegen betonen, dass eine frühzeitige Diagnose den Grundstein für eine zielgerichtete und erfolgreiche Therapie bei Herzklappenerkrankungen legt.

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Professor Dr. Dursun Gündüz

Chefarzt Kardiologie & Angiologie

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