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SIEGEN. Harmloses Herzstolpern oder gefährliche Herzrhythmusstörung – diese Unterscheidung ist anhand der Symptome meist nicht einfach zu treffen. Denn die Beschwerden können bei bedrohlichen Herzrhythmusstörungen leicht sein und bei harmlosen heftig. „Gerade diese recht individuelle Symptomatik bei Herzrhythmusstörungen macht es unbedingt erforderlich, bei neu auftretenden Beschwerden wie Herzstolpern, Herzrasen oder einem plötzlichen Aussetzen des Herzschlags, vor allem in Verbindung mit kurzer Bewusstlosigkeit, Leistungsminderung oder Brustschmerzen, einen Kardiologen aufzusuchen“, rät PD Dr. med. Damir Erkapic, der zusammen mit Prof. Dr. med. Dursun Gündüz die Kardiologie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen als Chefarzt leitet.
„Die gute Nachricht ist: Die meisten Herzrhythmusstörungen beeinträchtigen die Lebenserwartung nicht. Umso wichtiger ist es jedoch, ernsthaftere Herzrhythmusstörungen zu erkennen und zu behandeln, vor allem dann, wenn sie mit einer Erkrankung der Herzkranzgefäße, einer Herzschwäche und einem Herzinfarkt einhergehen“, betont Damir Erkapic, Chefarzt der Kardiologie in Siegen. Nur in seltenen Fällen treten gefährliche Herzrhythmusstörungen ohne eine solche koronare Begleiterkrankung auf. Wenn sie jedoch mit der Gefahr eines plötzlichen Herztods verbunden sind, wenn ein hohes Schlaganfallrisiko besteht, die körperliche Leistungsfähigkeit sehr eingeschränkt ist und wenn die Betroffenen durch die Rhythmusstörungen stark beeinträchtigt sind, ist es notwendig, eine Therapie einzuleiten. „Meist erfolgt die Behandlung zunächst medikamentös oder durch Anpassung des Lebensstils. Im Vordergrund steht die Behandlung der Grunderkrankung. Bei langsamen Herzrhythmusstörungen kann ein Herzschrittmacher helfen“, beschreibt Erkapic die Therapieoptionen.
Zeigen Medikamente oder die Behandlung der Grunderkrankung keinen Erfolg, können die Kardiologen die Elektrokardioversion einsetzen. Dabei werden schnelle Herzrhythmusstörungen durch einen kurzen Stromstoß beendet – notfallmäßig mit einem Defibrillator oder als geplanter Eingriff. Zudem kann eine Katheterablation sinnvoll sein. Bei diesem endovaskulären Eingriff wird ein Katheter über die Leistenvene bis zum Herzen vorgeschoben, um die Rhythmusstörung über Kälte oder Radiofrequenzwellen zu veröden. Ein Herzschrittmacher bei langsamen Rhythmusstörungen schützt Betroffene vor einem Herzstillstand. Er wird implantiert und aktiviert sich automatisch, wenn der Herzschlag absinkt oder Pausen zwischen den Herzschlägen auftreten. In der Kardiologie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling bieten die Fachärzte alle Behandlungsoptionen bei Rhythmusstörungen an.
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