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RAUM DORTMUND. Der auf Kammerflimmern zurückgehende plötzliche Herztod macht einen hohen Anteil der Todesfälle aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen aus. Daran soll sich nach Vorstellung der Fachgesellschaft ESC etwas ändern. Auf deren europäische Leitlinie zu ventrikulären Arrhythmien und zum plötzlichen Herztod macht Priv.-Doz. Dr. Damir Erkapic, Chefarzt für Kardiologie und Rhythmologie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, aufmerksam. Am Klinikum in Siegen werden Patientinnen und Patienten weit über Siegen hinaus behandelt – beispielsweise auch aus dem Raum Dortmund. „Die neuen Empfehlungen setzen sich für eine bessere Reanimation durch Laien durch Schulung der Bevölkerung in Basic Life Support ein. Zudem empfiehlt die Leitlinie einen leichteren Zugang zu Defibrillatoren und eine bessere Verfügbarkeit zum Beispiel in Sportstätten, wo mit Reanimationsereignissen zu rechnen ist, ein“, zitiert Priv.-Doz. Dr. Erkapic aus der Leitlinie.
In der neuen Leitlinie wurde zudem die diagnostische Bedeutung einer genetischen Untersuchung mit Blick auf pathogene Mutationen aufgewertet. Denn lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen können infolge einer genetischen Erkrankung auftreten. Außerdem empfiehlt die Leitlinie, bei anhaltenden ventrikulären Arrhythmien neben dem Langzeit-EKG eine kardiale MRT-Untersuchung vorzunehmen. Zwar wurde die primärprophylaktische ICD-Therapie bei Patienten mit symptomatischer Herzinsuffizienz wegen einer aktuelleren, weniger evidenten Datenlage auf eine IIa-Empfehlung herabgestuft. Gleichzeitig stärkt die Leitlinie jedoch den Stellenwert der Katheterablation ventrikulärer Arrhythmien. Sie erhält bei bestimmten Diagnosen jetzt den Vorrang gegenüber eine medikamentösen Therapieeskalation. Der neuen Leitlinie zufolge ist unter bestimmten Diagnosen die Katheterablation der ICD-Implantation vorzuziehen.
Darüber hinaus gibt die Leitlinie der ESC aktuelle Einschätzungen zu den neuen oralen Antikoagulantien (NOAKs= Rivaroxaban, Edoxaban, Apixaban, Dabigatran) bei rheumatischem Vorhofflimmern. Sie kommt auf Basis der Analyse der aktuellen Studienlage zu dem Ergebnis, dass der Vitamin-K-Antagonist (VKA) Antikoagulans bei Patienten mit rheumatischem Vorhofflimmern und erhöhtem Schlaganfallrisiko den NOAKs vorzuziehen ist, da die Inzidenz von Ereignissen wie Schlaganfällen, Embolien, Herzinfarkten oder Mortalität bei vergleichenden Studien in der NOAK Gruppe um 25 Prozent höher lag als bei Patienten in der VKA-Gruppe.
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