Kardiologie: Hauptstammstenose interdisziplinär behandeln

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Hauptstammstenose Therapie

Hauptstammstenosen werden am besten in Abstimmung zwischen Kardiologie und Kardiochirurgie behandelt

SIEGEN. Der Hauptstamm der herzversorgenden Koronararterien stellt Sauerstoff für mehr als 60 Prozent des Herzens bereit. Entsprechend große Auswirkungen kann seine Verengung haben. Bezüglich der gängigen kardiologischen Therapien wurden in den vergangenen Jahren mehrere große Studien durchgeführt. Sowohl die aorto-koronare Bypass-Operation als auch die Koronarintervention mit Stentimplantation gelten als wirksam und sicher.

Kardiologie und Kardiochirurgie werden bei Hauptstammstenosen enger zusammenarbeiten

Vier große Therapiestudien der vergangenen Jahre wurden nun in einer neutralen Analyse zusammenfassend betrachtet.(1) Das Ergebnis gab den Ausschlag für Änderungen in den jeweiligen Leitlinien der europäischen Fachgesellschaften für Kardiologie und Kardiochirurgie. Darin wird eine Überlegenheit der Bypass-OP bei Hauptstammstenose deklariert. Sie basiert vor allem auf einem selteneren Auftreten eines Herzinfarkts nach dem Eingriff. Die Herzspezialisten der verschiedenen Fachgebiete wollen sich daher künftig bezüglich einer optimalen Therapieentscheidung abstimmen.

Individuelle Therapieentscheidung bei Hauptstammstenose auch in der Kardiologie Siegen

„Wir haben in Siegen langjährige Erfahrung mit Koronarinterventionen, sodass der Eingriff für die Patienten sehr sicher ist. Für bestimmte Patientengruppen wird die Stentimplantation weiterhin die Therapie der Wahl darstellen. Wir beraten unsere Patienten, die auch aus dem Raum Köln in unsere Klinik kommen, umfassend über alle Therapieoptionen“, kommentiert Chefarzt Prof. Dr. Dursun Gündüz.

„Im Übrigen erwies sich das kurzfristige Sterblichkeitsrisiko für beide Eingriffe als gleich niedrig“, ergänzt PD Dr. Damir Erkapic, der ebenfalls als kardiologischer Chefarzt in Siegen tätig ist.

(1) Robert A Byrne et al., 2022 Joint ESC/EACTS review of the 2018 guideline recommendations on the revascularization of left main coronary artery disease in patients at low surgical risk and anatomy suitable for PCI or CABG, European Heart Journal, Volume 44, Issue 41, 1 November 2023, Pages 4310-4320, https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehad476.

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Professor Dr. Dursun Gündüz

Chefarzt Kardiologie & Angiologie

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