Blickpunkt Rhythmologie: Cryo- oder Radiofrequenzablation?

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Moderne Behandlungsoptionen von Vorhofflimmern im Vergleich

Ein Herz mit Arterien und im Hintergrund die Ergbenisse eines EGS

SIEGEN. Sie ist die häufigste Herzrhythmusstörung, die den Herzschlag unregelmäßig und oft zu schnell macht: das Vorhofflimmern. Wenn Medikamente keine dauerhafte Besserung bringen, kann eine sogenannte Katheterablation helfen. Dabei werden gezielte Verödungen am Herzen vorgenommen, um die gestörten elektrischen Signale zu unterbrechen. Sowohl Hitze als auch Kälte können dabei zum Einsatz kommen. PD Dr. med. Damir Erkapic, Chefarzt der Kardiologie mit Schwerpunkt Rhythmologie, schildert, wie die Entscheidung für das eine bzw. das andere Verfahren getroffen wird.

Was ist eine Katheterablation?

Bei der Katheterablation führen die Kardiologen einen dünnen Schlauch (Katheter) über die Leiste bis zum Herzen. Dort suchen sie die Einmündungen der Lungenvenen im linken Vorhof. Diese Stellen sind meist die Quelle von elektrischen Impulsen, die das Vorhofflimmern auslösen. Durch gezieltes Veröden des Gewebes an diesen Stellen wird eine Art „Firewall“ geschaffen, die die Weiterleitung der Störsignale verhindert.

Die Verödung kann auf zwei Arten erfolgen:

  1. Radiofrequenzablation (Hitze): Dabei wird Gewebe mit hochfrequenten Radiowellen erhitzt, um eine Verödung zu erreichen.
  2. Kryoablation (Kälte): Es wird ein Ballon-Katheter eingeführt und das Gewebe auf Minustemperaturen abzukühlen.

 

Beide Verfahren sind minimalinvasiv und erfordern nur kleine Einstiche in die Haut. Doch welche Methode ist besser? Eine Vergleichsstudie, auch als „Fire and Ice Trial“ bezeichnet, zeigte, dass beide Methoden ähnlich erfolgreich sind. Sowohl die Radiofrequenz- als auch die Kryoablation können das Vorhofflimmern beim Großteil der Patientinnen und Patienten langfristig beseitigen. Es gibt jedoch Unterschiede:

  • Die Kryoablation ist oft schneller, da die Verödung mit einem einzigen Ballon durchgeführt wird.
  • Die Radiofrequenzablation erfordert mehr Präzision und dauert länger, hat aber etwas kürzere Durchleuchtungszeiten (Röntgenkontrolle).

 

„Beide Verfahren gelten als sicher, allerdings gibt es verschiedene Komplikationsrisiken. Bei der Radiofrequenzablation können häufiger Probleme an der Leiste auftreten, während bei der Kryoablation gelegentlich ein Nerv (Nervus phrenicus) vorübergehend geschädigt werden kann. Die Wahl der jeweiligen Methode hängt von individuellen Faktoren wie der Art der vorliegenden Herzrhythmusstörung, der Anatomie des Herzens oder auch der Erfahrung des Behandlungsteams. Beide Verfahren bieten eine gute Chance, das Vorhofflimmern dauerhaft zu behandeln und die Lebensqualität zu verbessern“, stellt PD Dr. med. Damir Erkapic heraus.

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Professor Dr. Dursun Gündüz

Chefarzt Kardiologie & Angiologie

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