Hauptstammstenosen: Neue Therapien für die Herzgesundheit

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Herz mit Herzkranzgefäßen in rotem Kreis

Innovative Behandlungen bei verengten Herzkranzgefäßen am Diakonie Klinikum Jung-Stilling

SIEGEN. Die Behandlung von verengten Herzkranzgefäßen (Arteriosklerose), insbesondere des sogenannten „Hauptstamms“, hat sich in den zurückliegenden Jahren stark weiterentwickelt. Minimalinvasive Verfahren wie die perkutane Koronarintervention (PCI), die auch am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen angeboten werden, ermöglichen heute schonende Eingriffe, die die Lebensqualität verbessern und Risiken senken. Prof. Dr. med. Dursun Gündüz, der gemeinsam mit PD Dr. med. Damir Erkapic die Kardiologie in Siegen als Chefarzt leitet, erklärt, welche Vorteile damit für die Patienten verbunden sind.

Von der Bypass-Operation zu minimalinvasiven Eingriffen

Bypass-Operationen, die seit 1960 durchgeführt werden, sind chirurgische Eingriffe, bei denen neue Gefäßverbindungen (Bypässe) gelegt werden, um verengte oder blockierte Herzkranzgefäße zu umgehen. Dies war lange Zeit die Standardbehandlung bei schweren Verengungen dieser Koronargefäße. Heute stehen mit der perkutanen Koronarintervention (PCI) schonendere Verfahren zur Verfügung, die von den Kardiologen am Diakonie Klinikum in Siegen in modernen Katheterlaboren mit integrierter Bildtechnik computergesteuert operiert werden können.

Die PCI, die von den Leitlinien bei akutem Herzinfarkt oder chronischer koronarer Herzerkrankung empfohlen wird, erfolgt dabei über eine kleine Punktion in der Leiste oder am Handgelenk. Über diesen Zugang wird ein dünner Schlauch (Katheter) in die Herzkranzgefäße eingeführt. Mit Hilfe eines Ballons oder eines kleinen Röhrchens (Stent) wird die Engstelle erweitert, sodass das Blut wieder besser fließen kann.

Neue Technologien in der Kardiologie für präzisere Diagnosen und bessere Ergebnisse

Moderne Verfahren wie die optische Kohärenztomografie (OCT), eine Art „Mini-Kamera“, geben den Kardiologen eine genaue Sicht auf die Herzkranzgefäße von innen. So können sie den Eingriff besonders präzise planen. Zusätzlich hilft die Computertomografie (CT), den Zustand der Gefäße bereits vor dem Eingriff sichtbar zu machen. Diese Methode ist nicht-invasiv, das heißt, es muss kein Eingriff erfolgen, um Bilder des Herzens und der Herzkranzgefäße zu erhalten.

 

Prof. Dr. med. Dursun Gündüz: „Was bedeutet das für Sie als Patient? Dank der Fortschritte in den Verfahren und der modernen Medizintechnik sind viele Eingriffe heute schneller, sicherer und mit kürzerer Erholungszeit verbunden. Wichtig ist jedoch, dass die Behandlung individuell abgestimmt wird. Die Entscheidung für eine Bypass-Operation oder eine PCI hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der genauen Lage und Schwere der Verengung oder von Begleiterkrankungen wie Diabetes“.

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Professor Dr. Dursun Gündüz

Chefarzt Kardiologie & Angiologie

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