Kardiologie: Studie vergleicht CTO und OMT

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EURO-CTO Studie zu komplexen Koronarintervention und medikamentöser Therapie

SIEGEN. Als CTO bezeichnen Fachärzte der Kardiologie chronische Koronarverschlüsse mit einer Dauer von mehr als drei Monaten. Zur Behandlung führen Kardiologen sogenannte Perkutane Koronarinterventionen zur CTO-Rekanalisation (CTO-PSI) durch. „Dabei handelt es sich um anspruchsvolle und komplexe Prozeduren, die wegen einer hohen Menge an Kontrastmitteln und Strahlung, die während der Behandlung zum Einsatz kommt, mit einer nicht unerheblichen Belastung für den Patienten einhergehen“, stellt Prof. Dr. Dursun Gündüz , Chefarzt der Kardiologie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen heraus. Eine neue Studie(1) unter Federführung einer Gruppe europäischer CTO-Experten nimmt deshalb die Frage in den Blick, ob aus dem hohen Aufwand für die Behandlung auch ein relevanter Nutzen für die Patienten entsteht. Erste Ergebnisse liegen jetzt vor.

Studie im Bereich Kardiologie nimmt Lebensqualität der Patienten in den Blick

Ziel der sogenannten EURO-CTO Studie ist es, CTO-PSI mit einer optimalen medikamentösen Therapie (OMT) und ihrer jeweiligen Wirkung auf den Gesundheitszustand bzw. die Lebensqualität der Patienten zu vergleichen. In den Fokus nahmen die Studienautoren dabei Einschränkungen der körperlichen Aktivität, Dauer und Häufigkeit von Angina-Pectoris, die Zufriedenheit der Patienten und ihre Krankheitswahrnehmung. In die Studie eingeschlossen wurden zunächst 407 Patienten mit einer koronaren Ein- bzw. Mehrgefäßerkrankung. 137 erhielten eine OMT, 259 darüber hinaus eine CTO-PCI.

CTO-PCI kann Gesundheitsstatus der Patienten in der Kardiologie verbessern

Der Autor der Studie bewertet die Ergebnisse positiv, wenngleich die Unterschiede im Hinblick auf einige Teilbereiche keine Signifikanz erreichten. Dennoch bilanziert der Autor der Studie, dass die CTO-PCI den Gesundheitsstatus in Bezug auf die Angina-Häufigkeit, körperliche Einschränkungen und die Lebensqualität verbessert. Insbesondere in spezialisierten Behandlungszentren sei das periprozedurale Risiko niedrig und die Rate kardiovaskulärer Ereignisse nach einem Beobachtungszeitraum von einem Jahr mit einer Behandlung mit OMT vergleichbar. Allerdings bremst der Autor die Erwartungen, durch CTO-PCI die Prognose verbessern zu können. Die Studie hat eine Gesamtlaufzeit von drei Jahren. In dieser Zeit sollen weitere belastbare Aussagen zu CTO-PCI im Vergleich zu OMT zusammengestellt werden.

 

(1) Werner, GS.; Martin-Yuste, V. et.al (2018): EUROCTO trial investigators. A randomized multicentre trial to compare revascularization with optimal medical therapy for the treatment of chronic total coronary occlusions. In: Eur Heart J. 2018 Jul 7;39(26), S. 2484-2493.

 

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Professor Dr. Dursun Gündüz

Chefarzt Kardiologie & Angiologie

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