EKG – warum die Herzstromkurve so wichtig ist

Inhaltsverzeichnis
EKG mit Anschlüssen und Auswertung

Alles wichtige rund um eine zentrale Untersuchungsmethode in der Kardiologie

Das Elektrokardiogramm (EKG) gehört zu den wichtigsten Untersuchungen in der Herzmedizin. Mit Hilfe von Elektroden werden die elektrischen Aktivitäten des Herzmuskels aufgezeichnet. „So lässt sich erkennen, ob das Herz im richtigen Rhythmus schlägt, ob es Anzeichen für Durchblutungsstörungen gibt oder ob ein Herzinfarkt vorliegt“, erklärt PD Dr. med. Damir Erkapic, der gemeinsam mit Prof. Dr. med. Dursun Gündüz die Kardiologie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen als Chefarzt leitet.

Arten des EKG

Je nach Beschwerden und dem Ergebnis erster klinischer Untersuchungen kommen unterschiedliche Verfahren zum Einsatz:

  • Ruhe-EKG:
    Standarduntersuchung im Liegen, dauert nur wenige Minuten.
  • Belastungs-EKG:
    Herzstromkurve unter körperlicher Belastung, oft auf dem Fahrradergometer, um Durchblutungsstörungen sichtbar zu machen.
  • Langzeit-EKG:
    Über 24 Stunden bis zu 7 Tagen werden Herzrhythmus und Herzfrequenz aufgezeichnet, um auch seltene Störungen wie Vorhofflimmern zu entdecken.

Durchführung und Auswertung

Beim EKG werden mehrere Elektroden an Brustkorb, Armen und Beinen angebracht. Die Untersuchung ist schmerzlos und ungefährlich. In der Auswertung kann die Ärztin oder der Arzt typische Muster erkennen. So lassen sich Herzrhythmusstörungen, Auffälligkeiten bei der Erregungsleitung oder Hinweise auf einen Herzinfarkt im EKG ablesen.

Warum das EKG so wichtig ist

PD Dr. med. Damir Erkapic: „Viele Herzerkrankungen verlaufen zunächst ohne Beschwerden. Ein EKG kann schon frühe Veränderungen aufzeigen, die dann rechtzeitig behandelt werden können. Gerade für Menschen mit Risikofaktoren wie Bluthochdruck, Diabetes oder familiärer Vorbelastung ist es daher eine sinnvolle Vorsorgeuntersuchung.“

Alltag mit Langzeit-EKG

Kommt ein Langzeit-EKG zum Einsatz, ist eine der häufigsten Patientenfragen, die die Fachärzte in Siegen hören: „Wie schläft man am besten mit einem Langzeit-EKG?“ Prof. med. Dursun Gündüz weiß: „Am besten in Rücken- oder Seitenlage, ohne Druck auf die Elektroden. Wichtig ist auch, starke körperliche Anstrengungen oder Duschen während der Aufzeichnung zu vermeiden.“ Ob als Routineuntersuchung, Belastungstest oder Langzeitmessung – das EKG ist ein unverzichtbares Verfahren, um Herzkrankheiten früh zu erkennen und gezielt zu behandeln.

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Bild von  Professor Dr. Dursun Gündüz

Professor Dr. Dursun Gündüz

Chefarzt Kardiologie & Angiologie

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