Interventioneller Vorhofohrverschluss: Nachsorge

Inhaltsverzeichnis
Vorhofflimmern vermeiden

Bei Vorhofflimmern ist ein interventioneller Vorhofohrverschluss eine Option

Die häufigste Herzrhythmusstörung ist nach Angaben der Deutschen Herzstiftung das Vorhofflimmern. Dabei gerät das Herz völlig außer Takt. Weil die Vorhöfe „flimmern“, können sie sich nicht mehr ordnungsgemäß zusammenziehen. Mit bis zu 160 Schlägen pro Minute rast dann das Herz. Die Symptome sind allerdings unterschiedlich. Während manche Betroffene in Panik geraten, haben andere kaum Beschwerden. Neben einem schnellen Puls kann es zu Unruhegefühlen, Leistungsabfall und Schwäche, Luftnot, Schmerzen in der Brust oder Schwindel kommen. Auch eine kurzzeitige Bewusstlosigkeit kann auftreten. Ziel der Behandlung von Vorhofflimmern ist es, Symptome zu lindern und einen Schlaganfall zu verhindern. Deshalb kommen u.a. Blutgerinnungshemmer zum Einsatz, häufig über einen sehr langen Zeitraum. Bei Patientinnen und Patienten, denen diese Medikamente aus verschiedenen Gründen nicht (mehr) verordnet werden können, ist der interventionelle Vorhofohrverschluss die operative Therapie der Wahl.

Operatives Verfahren in der Kardiologie: Interventioneller Vorhofohrverschluss

Beim interventionellen Vorhofohrverschluss wird über einen Katheter von der Leiste aus eine kleine Aussackung im Bereich der Linken Herzvorkammer – das Vorhofohr oder auch LAA genannt, verschlossen. Denn eine Gerinnselbildung in diesem Bereich ist häufig die Ursache für einen embolischen Schlaganfall. Ziel dieses minimalinvasiven Eingriffs am Herzen unter örtlicher Betäubung ist es auf Dauer zu verhindern, dass Blutgerinnsel in den Körperkreislauf gelangen und Schlaganfälle oder Gefäßverschlüsse auslösen. Mithilfe des Katheters wird ein Schirmchen im Vorhofohr aufgespannt, das dessen Eingang verschließt. Im Zeitverlauf wächst das Schirmchen ein und wird von Gefäßinnenhaut überzogen.

Ziel des Vorhofohrverschluss ist es, blutverdünnende Medikamente dauerhaft abzusetzen

„Um nach einem Vorhofohrverschluss Komplikationen durch thromboembolische Ereignisse zu verhindern, wird in der Regel über drei Monate eine Plättchenhemmer-Therapie durchgeführt. Eine aktuelle Studie hat jedoch gerade gezeigt, dass es eine womöglich bessere Lösung gibt. Der Studie zufolge hat sich eine niedrigdosierte NOAK-Therapie im Vergleich zu einer derzeit häufig verwendeten einfachen Plättchenhemmung mit ASS und Clopidogrel an Effektivität und Sicherheit als überlegen erwiesen“, schildert Chefarzt PD Dr. Damir Erkapic von der Kardiologie am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen die Eckpunkte der Nachsorge. Er schränkt zugleich ein, um diese Ergebnisse zu bestätigen, brauche es noch weitere Studien. Unabhängig von der medikamentösen Therapie kontrollieren die Kardiologen in Siegen regelmäßig den Behandlungserfolg. Ziel ist es, dass Patientinnen und Patienten nach dem Vorhofohrverschluss dauerhaft auf blutverdünnende Medikamente verzichten können.

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Professor Dr. Dursun Gündüz

Chefarzt Kardiologie & Angiologie

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