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SIEGEN. Einer der am häufigsten im Laufe des Lebens erworbenen Herzklappenfehler ist die sogenannte Mitralklappeninsuffizienz. Die Behandlungsoptionen wurden vor einigen Jahren durch ein Katheter-gestütztes Verfahren erweitert, das auch bei Patienten mit hohem Operationsrisiko angewandt werden kann. Der so eingebrachte Mitraclip verbessert die Funktion der Klappe, die regelmäßig in der Nachsorge kontrolliert werden muss.
Im Fall einer Mitralklappeninsuffizienz schließt die zwischen dem linken Herzvorhof und der linken Herzkammer gelegene Klappe nicht mehr richtig. Das hat zur Folge, dass Blut aus der Kammer in den Vorhof zurückfließen kann und somit in den Lungenkreislauf zurückstaut. Betroffene leiden unter Kurzatmigkeit, Wassereinlagerungen im Gewebe und verminderter Leistungsfähigkeit.
Bis 2008 konnte diese Klappe nur im Rahmen einer Operation am Herzen ersetzt werden. Heute gibt es das schonende Katheter-gestützte Verfahren, mit dem der Mitraclip an den Segeln der Mitralklappe befestigt wird. Er hält beide Segel an der undichtesten Stelle zusammen. Es können bei Bedarf auch mehrere Mitraclips gesetzt werden. Ziel ist ein möglichst geringer Blutrückfluss in den Vorhof.
Das Diakonie Klinikum Jung-Stilling versorgt Patienten aus dem Raum Köln/Bonn bis nach Bochum und Dortmund. Der Chefarzt der Kardiologie Prof. Dr. Dursun Gündüz betont, dass die Nachsorge von großer Bedeutung ist: „Die Klappenfunktion sollte mindestens alle drei bis sechs Monate überprüft werden. Außerdem können wir eventuelle Probleme rechtzeitig erkennen.“
Eine Studie ergab, dass insbesondere nach Einsetzen mehrerer Mitraclips häufiger Komplikationen auftreten können. In diesen Fällen profitieren Patienten von deutlich kürzeren Kontrollintervallen. Prof. Dursun Gündüz, versichert: „Alle Patienten werden vor und nach der Intervention ausführlich informiert und Kontrolltermine vereinbart.“
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