Arteriosklerose

Arteriosklerose – schleichende Gefahr für Herz und Gefäße

Arteriosklerose ist eine chronische Gefäßerkrankung, bei der sich Ablagerungen, sogenannte Plaques, in den Arterienwänden bilden. Diese bestehen aus Fett, Cholesterin, Kalk und Bindegewebe. Im Verlauf verengen und verhärten sie die Gefäße, sodass weniger sauerstoffreiches Blut zu Organen und Gewebe gelangt. Die Folge ist ein erhöhtes Risiko für Herzinfarkt, Schlaganfall oder Durchblutungsstörungen. Die Arteriosklerose bleibt häufig über Jahre unbemerkt und wird meist erst dann diagnostiziert, wenn es zu ernsten Komplikationen kommt.

Zwei Ärzte im Behandlungsgespräch mit einem Patienten

Arteriosklerose Symptome

Die Symptome der Arteriosklerose entwickeln sich schleichend. Je nachdem, welche Gefäße betroffen sind, können sich Beschwerden unterschiedlich äußern:

  • Arteriosklerose der Herzkranzgefäße: Engegefühl in der Brust (Angina pectoris), Atemnot bei Belastung
  • Arteriosklerose der Hirnarterien: Sehstörungen, Sprachprobleme, Lähmungserscheinungen (Schlaganfall oder TIA)
  • Arteriosklerose der Beingefäße: Schmerzen beim Gehen („Schaufensterkrankheit“)

 

Weil die Arteriosklerose lange symptomfrei bleibt, werden erste Warnzeichen oft nicht ernst genommen oder falsch interpretiert.

 

Arteriosklerose Ursachen: Warum die Gefäße „verstopfen“

Die Ursachen der Arteriosklerose sind vielfältig. Meist liegt eine Kombination aus genetischer Veranlagung und Lebensstilfaktoren vor. Zu den Hauptrisikofaktoren zählen:

  • Bluthochdruck und erhöhte Cholesterinwerte
  • Rauchen und Bewegungsmangel
  • Diabetes mellitus und Übergewicht
  • unausgewogene Ernährung

 

Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko für eine Arteriosklerose deutlich an. Besonders kritisch sind Entzündungsprozesse in der Gefäßinnenwand (Endothel), die den chronischen Umbau der Arterie begünstigen.

Atherosclerosis with plaque in vessel

Häufig gestellte Fragen zu Arteriosklerose (FAQ)

Leben mit Arteriosklerose: Was bedeutet die Erkrankung für die Lebenserwartung?

Die Lebenserwartung bei Arteriosklerose ist stark von Begleiterkrankungen und dem individuellen Risikoprofil abhängig. Menschen mit ausgeprägter Arterienverkalkung – insbesondere in Herz und Gehirn – haben im Durchschnitt eine bis zu zehn Jahre kürzere Lebenserwartung als Gesunde. Auch scheinbar harmlose Symptome wie wiederkehrende Beinschmerzen oder kurze Sehstörungen können Vorboten eines schwerwiegenden Ereignisses wie Herzinfarkt oder Schlaganfall sein.

Behandlung und Prävention: was hilft wirklich bei Arteriosklerose?

Arteriosklerose ist nicht heilbar, doch sie lässt sich durch konsequente Lebensstilveränderungen in ihrem Fortschreiten bremsen:

  • Rauchstopp und gesunde Ernährung
  • Regelmäßige Bewegung und Gewichtsreduktion
  • Behandlung von Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörungen und Diabetes

 

Auch medikamentöse Therapien können zum Einsatz kommen, etwa zur Senkung der Blutfette oder zur Blutverdünnung. In fortgeschrittenen Fällen können Eingriffe wie eine Katheterbehandlung oder Bypass-Operation notwendig sein.

Die Angiologie Siegen, also die Gefäßmedizin am Diakonie Klinikum Jung-Stilling in Siegen, spielt bei Diagnose und Therapie der Arteriosklerose eine zentrale Rolle. Angiologinnen und Angiologen sind darauf spezialisiert, Durchblutungsstörungen frühzeitig zu erkennen, Risikofaktoren gezielt zu behandeln und schwerwiegende Folgeerkrankungen zu vermeiden. Bildgebende Verfahren wie die Dopplersonografie oder CT-Angiografie zur Gefäßdarstellung gehören zum Leistungsspektrum der Angiologie.

„Die Antwort auf die Frage Was ist Arteriosklerose? lautet: eine ernste, aber oft vermeidbare Volkskrankheit. Wer Symptome kennt, Risikofaktoren meidet und frühzeitig medizinische Hilfe sucht, kann schwerwiegende Folgen deutlich reduzieren. Eine bewusste Lebensführung ist der beste Schutz für Herz und Gefäße.“
Prof. Dr. med. Dursun Gündüz, Chefarzt Kardiologie und Angiologie

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