Thrombose

Thrombose – Wenn Blutgerinnsel zum Risiko werden

Was Sie über Ursachen, Symptome, Diagnose und Behandlung einer Thrombose wissen sollten

Blutgefäß mit Thrombus

Warum Thrombosen ernst genommen werden sollten

Thrombosen gehören zu den häufigsten Gefäßerkrankungen und sind eng mit der Herz-Kreislauf-Gesundheit verbunden. Vielleicht kennen Sie die sogenannte Thrombose Spritze, die zur Vorbeugung von Thrombose eingesetzt wird. Diese vorbeugende Maßnahme bei Bettlägerigkeit oder nach OPs ist wichtig, denn besonders im Bein können sich Blutgerinnsel (Thromben) bilden, die den Blutfluss behindern und zu schwerwiegenden Komplikationen wie einer Lungenembolie führen können. Die Angiologie spielt eine wichtige Rolle bei der Erkennung, Behandlung und Prävention dieser Erkrankung, da sie unmittelbar das venöse und arterielle Gefäßsystem und damit auch die Herzgesundheit betrifft.

 

Was ist eine Thrombose?

Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel in einem Blutgefäß – meist in den tiefen Venen der Beine. Dieses Gerinnsel kann den Blutfluss blockieren und schlimmstenfalls in die Lunge wandern. Umgangssprachlich ist oft von einer Thrombose im Bein die Rede.

Thrombose im Anfangsstadium kann unauffällig sein. Erste Anzeichen für eine Thrombose sind:

  • Ziehende Schmerzen, meist in der Wade, am Arm oder in der Kniekehle
  • Einseitige Schwellung oder Überwärmung
  • Spannungsgefühl oder Druckgefühl im betroffenen Bereich
  • Schweregefühl im betroffenen Gliedmaß
  • Bläuliche Verfärbung oder glänzende Haut
Atherosclerosis with plaque in vessel

Häufig gestellte Fragen zur Thrombose (FAQ)

Ursachen: Was löst eine Thrombose aus?

Die wichtigsten Auslöser (Virchow-Trias):

  1. Verlangsamter Blutfluss – z. B. durch langes Sitzen oder Bettlägerigkeit
  2. Veränderte Blutzusammensetzung – z. B. durch hormonelle Einflüsse (Pille, Schwangerschaft), Tumorerkrankungen oder Gerinnungsstörungen
  3. Gefäßwandschäden – z. B. durch Entzündungen, Verletzungen oder Krampfadern

Was ist die Vorstufe einer Thrombose?

Meist ist das Postthrombotische Syndrom oder eine Venenentzündung die Vorstufe einer Thrombose. Warnzeichen wie Spannungsgefühl, Kribbeln oder Schwellung sollten ernst genommen werden.

Symptome: Wie kündigt sich eine Thrombose im Bein an?

Zu den häufigsten Symptomen einer Thrombose gehören:

  • einseitige Schwellung, meist an Wade oder Oberschenkel
  • Schmerzen, insbesondere in der Kniekehle bei Thrombose
  • Druckempfindlichkeit oder lokale Überwärmung
  • Verfärbung der Haut (bläulich oder rötlich)
  • ungewöhnliche Spannungsgefühle im Bein

Wie merkt man eine Thrombose?

Viele Betroffene spüren „schwere Beine“, ein Ziehen oder ein „Stauungsgefühl“. Diese unspezifischen Symptome werden oft mit Muskelverspannungen verwechselt – gerade im Thrombose-Anfangsstadium.

Diagnose: Wie kann man eine Thrombose ausschließen?

In unserer angiologischen Abteilung arbeiten wir mit modernen Verfahren zur sicheren Diagnosestellung:

  • Anamnese und klinische Untersuchung
  • D-Dimer-Test: Blutwert, der bei aktiver Gerinnselbildung erhöht ist
  • Duplexsonografie (Ultraschall): Standardmethode zur Darstellung des Blutflusses
  • Phlebografie: Röntgenverfahren mit Kontrastmittel (nur in Ausnahmefällen nötig)
  • Thrombophilie-Diagnostik bei familiärer Belastung oder wiederholten Thrombosen

Gibt es einen Thrombose-Selbsttest?

Zwar existieren Online-Checks, sie ersetzen aber keinesfalls die ärztliche Untersuchung. Bei Verdacht sollte umgehend eine Fachärztin oder ein Facharzt konsultiert werden.

Behandlung: Was hilft bei Thrombose?

Die Behandlung einer Thrombose erfolgt in mehreren Schritten:

  • Blutverdünnung: Sofortige Gabe eines Antikoagulans (z. B. Heparin)
  • Kompressionstherapie: Anfangs mit Verbänden, später mit Thrombose-Strümpfen
  • Bewegung statt Bettruhe: Früher galt Ruhe als Therapie – heute wissen wir, dass vorsichtige Bewegung (Gehen!) den Heilungsprozess fördert

Bewegung: soll man bei Thrombose laufen?

Ja – unter ärztlicher Aufsicht ist moderates Gehen ausdrücklich erwünscht. Es fördert den venösen Rückfluss und reduziert die Gefahr weiterer Gerinnsel.

Was darf man bei Thrombose nicht tun?

  • keine intensive Belastung ohne ärztliche Absprache
  • kein ständiges Sitzen oder Liegen
  • keine Massage des betroffenen Beins
  • keine eigenständige Einnahme von Schmerzmitteln ohne ärztlichen Rat

Prävention: Wie kann ich einer Thrombose vorbeugen?

Zur Thromboseprophylaxe gehören:

  • Kompressionsstrümpfe bei Risikopatientinnen und -patienten
  • Bewegung im Alltag – besonders bei langem Sitzen oder Reisen
  • medikamentöse Prophylaxe bei erhöhtem Risiko (z. B. nach OP oder bei Krebserkrankung)
  • gesunde Lebensweise mit ausgewogener Ernährung, ausreichend Flüssigkeitszufuhr und Nikotinverzicht
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Thrombose Behandlung in der Angiologie

Thrombosen betreffen nicht nur die Venen – auch das Herz kann in Mitleidenschaft gezogen werden. Ein unentdecktes Blutgerinnsel kann zur Lungenembolie führen oder bei Vorhofflimmern als kardiale Embolie ein Hirngefäß verschließen (Schlaganfallrisiko!). Unsere angiologische Expertise am Diakonie Klinikum Jung-Stilling ist deshalb zentral bei der Prävention und Behandlung thrombotischer Erkrankungen.

Thrombose früh erkennen – Folgeerkrankungen vermeiden

Thrombosen können lebensbedrohlich werden, wenn sie zu spät erkannt oder unzureichend behandelt werden. Nehmen Sie erste Anzeichen einer Thrombose im Bein ernst – bei Schmerzen, Schwellung oder Wärmegefühl: Lassen Sie sich zeitnah untersuchen. Unsere Fachärzte in der Angiologie unterstützen Sie umfassend – von der Diagnose bis zur Therapie und Nachsorge.

Wird bei einer Thrombose operiert?

Operative Maßnahmen bei Thrombose sind selten und nur bei schweren Verläufen notwendig. In akuten Fällen kann eine Thrombektomie erfolgen, bei der das Blutgerinnsel chirurgisch entfernt wird. Alternativ kommen kathetergestützte Verfahren wie die lokale Thrombolyse zum Einsatz, bei denen der Thrombus medikamentös aufgelöst wird. Bei hohem Risiko für eine Lungenembolie kann zudem ein Cava-Filter eingesetzt werden, um Gerinnsel abzufangen. Solche Eingriffe erfolgen meist in spezialisierten Kliniken.

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