Was macht ein Kardiologe?

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rotes Herz als Symbol für eine gesundes Herz mit einem Kreuz in der Mitte

Aufgaben, Diagnostik und Behandlungsansätze

SIEGEN. Das Herz ist der Motor unseres Körpers. Wenn es ins Stolpern gerät, ist schnelle und fachärztliche Hilfe gefragt. Doch was macht ein Kardiologe eigentlich genau? Und was versteht man unter Kardiologie? Viele Menschen stellen sich diese Fragen, wenn sie zum ersten Mal mit Herzbeschwerden konfrontiert werden oder zur Vorsorge einen Facharzt aufsuchen sollen. Wie arbeiten Kardiologen am Diakonie Krankenhaus in Siegen, welche Untersuchungen führen sie durch und welche Erkrankungen behandeln sie.

Was ist ein Kardiologe – und worauf ist er spezialisiert?

Ein Kardiologe ist ein Facharzt für Innere Medizin mit der Spezialisierung auf Herz- und Kreislauferkrankungen. Nach dem abgeschlossenen Medizinstudium folgt eine mehrjährige Weiterbildung, in der der angehende Kardiologe lernt, komplexe Krankheitsbilder rund ums Herz zu erkennen, zu behandeln und Patienten langfristig zu betreuen. Anders als Herzchirurgen führen Kardiologen keine offenen Operationen durch. Sie konzentrieren sich stattdessen auf Diagnostik, medikamentöse Therapie und minimal-invasive Eingriffe – etwa mit Kathetern oder implantierbaren Geräten wie Herzschrittmachern.

 

Die Kardiologie als medizinisches Fachgebiet umfasst die gesamte Bandbreite der Herz-Kreislauf-Medizin. Sie beschäftigt sich mit der Vorbeugung, Erkennung und Behandlung von Erkrankungen wie Herzinfarkt, Bluthochdruck, Herzrhythmusstörungen oder Herzinsuffizienz. Die Kardiologie – was ist das also im Kern? Es handelt sich dabei um eine Fachrichtung, die sich sowohl mit akuten Notfällen als auch mit der langfristigen Betreuung von chronisch kranken Patienten beschäftigt.

Typische Krankheitsbilder in der Kardiologie

Kardiologen behandeln ein breites Spektrum an Erkrankungen. Dazu zählen häufige Volkskrankheiten wie Bluthochdruck oder die koronare Herzkrankheit, bei der die Herzkranzgefäße verengt sind. Auch Herzinfarkte, Angina Pectoris, Herzschwäche oder Herzrhythmusstörungen gehören zu ihrem Arbeitsalltag. Entzündliche Erkrankungen wie eine Herzmuskelentzündung oder eine Endokarditis – also eine Entzündung der Herzinnenhaut – können ebenfalls zu den Gründen gehören, warum Patienten die Hilfe eines Kardiologen benötigen.

Was viele nicht wissen: Auch scheinbar harmlose Symptome wie leichtes Herzstolpern, gelegentliche Kurzatmigkeit oder ein plötzlicher Leistungsabfall können erste Hinweise auf eine kardiologische Erkrankung sein. Deshalb ist es wichtig, solche Beschwerden ernst zu nehmen und ärztlichen Rat, zum Beispiel bei den Kardiologen rund um die Chefärzte Prof. Dr. med. Dursun Gündüz und P.D. Dr. med. Damir Erkapic am Diakonie Klinikum Jung-Stilling einzuholen.

Die kardiologische Untersuchung – moderne Diagnostik mit System

Ein zentraler Bestandteil der kardiologischen Arbeit ist die gründliche Diagnostik. Sie beginnt in der Regel mit einem ausführlichen Gespräch über Beschwerden, Vorerkrankungen und Risikofaktoren. Anschließend folgen verschiedene Untersuchungen, je nach individueller Fragestellung. Oft beginnt es mit einem EKG, das die elektrische Aktivität des Herzens misst. Ergänzend kommen Belastungs-EKGs oder Langzeitmessungen zum Einsatz, wenn Rhythmusstörungen vermutet werden.

 

Bildgebende Verfahren spielen eine entscheidende Rolle. Die Echokardiographie, also die Ultraschalluntersuchung des Herzens, gibt Aufschluss über die Funktion und Struktur der Herzkammern und Herzklappen. Moderne Techniken wie das 3D-Echo oder die transösophageale Echokardiographie, bei der der Schallkopf über die Speiseröhre eingeführt wird, liefern besonders präzise Bilder.

 

Wenn es um die genaue Beurteilung der Herzkranzgefäße geht, kommt häufig die Herzkatheteruntersuchung zum Einsatz. Dabei wird ein dünner Schlauch über eine Arterie bis zum Herzen geführt, um Engstellen zu identifizieren und gegebenenfalls direkt zu behandeln – zum Beispiel durch das Einsetzen eines Stents. Weitere bildgebende Verfahren wie das Herz-MRT oder die Doppler- und Duplexsonografie der Gefäße ergänzen das diagnostische Spektrum.

Therapieansätze in der modernen Kardiologie

Die Therapie richtet sich immer nach der Diagnose und dem Schweregrad der Erkrankung. Viele Herzerkrankungen lassen sich gut mit Medikamenten behandeln. Diese können den Blutdruck senken, die Herzfrequenz regulieren, die Durchblutung verbessern oder das Risiko von Blutgerinnseln senken. Wenn Medikamente allein nicht ausreichen, stehen minimal-invasive Eingriffe zur Verfügung. Dazu zählen die Implantation von Stents zur Erweiterung verengter Gefäße oder das Einsetzen von Herzschrittmachern und Defibrillatoren bei Rhythmusstörungen.

 

Auch spezielle Verfahren wie die Katheterablation, bei der krankhafte elektrische Leitungsbahnen im Herzen verödet werden, gehören heute zum Repertoire vieler kardiologischer Kliniken. In bestimmten Fällen kann eine sogenannte Kardioversion nötig sein – ein elektrischer Impuls, der das Herz wieder in den richtigen Takt bringt.

Ein wichtiger Teil der Behandlung ist zudem die langfristige Betreuung. Kardiologen überwachen den Verlauf der Erkrankung, passen die Medikation an und kontrollieren regelmäßig die Funktion implantierter Geräte. Besonders bei chronischen Erkrankungen wie Herzinsuffizienz oder bei Patienten mit Vorhofflimmern ist die engmaschige Betreuung entscheidend für die Lebensqualität und Prognose.

Wann sollte man einen Kardiologen aufsuchen?

Nicht nur bei akuten Beschwerden ist der Gang zum Kardiologen sinnvoll. Auch zur Vorsorge – insbesondere bei familiärer Vorbelastung oder bestehenden Risikofaktoren wie Rauchen, Diabetes oder Übergewicht – kann eine kardiologische Untersuchung sinnvoll sein. Warnzeichen, bei denen man nicht zögern sollte, sind unter anderem Engegefühle in der Brust, Luftnot bei Belastung, Herzrasen, Schwindel oder plötzliche Erschöpfung.

In akuten Notfällen, etwa bei Verdacht auf einen Herzinfarkt, zählt jede Minute. Hier gilt: Nicht selbst zur Klinik fahren, sondern sofort den Rettungsdienst unter 112 alarmieren. Eine frühe Behandlung kann Leben retten.

Die Wahl der richtigen Klinik

Für Routineuntersuchungen, Verlaufskontrollen oder geplante Eingriffe ist eine kardiologische Fachklinik wie das Diakonie Klinikum Siegen die richtige Anlaufstelle. Die kardiologische Fachabteilung ist eng mit anderen medizinischen Disziplinen vernetzt und verfügt über eine moderne technische Ausstattung.

 

Prof. Dr. med. Dursun Gündüz: „Die Kardiologie ist ein hochspezialisiertes Fachgebiet der Inneren Medizin, das eine zentrale Rolle in der Gesundheitsversorgung spielt. Ein Kardiologe ist weit mehr als ein Herzarzt – er ist Diagnostiker, Therapeut und Begleiter in einem. Ob zur Vorsorge, bei chronischen Beschwerden oder im Notfall: Wer auf sein Herz hört und bei Bedarf frühzeitig professionelle Hilfe in Anspruch nimmt, kann viel für seine Gesundheit und Lebensqualität tun.“

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Professor Dr. Dursun Gündüz

Chefarzt Kardiologie & Angiologie

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